Rolf Wicker: Küchenkombinat

Klassizismus und Jetztzeit.

„Sie bauen Hier wohl ‘ne Nebenbühne?“ – „Nein.“ – „Nein? Ich dachte Sie bauen hier eine Nebenbühne.“ – „Nein.“ (Dialog zwischen Rolf Wicker und einem Passanten. Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 9. August 2002)

Rolf Wicker hat in seinem Leben in vielen Küchen gekocht: In Berlin und in Rom, in New York, Porto Alegre oder in Barcelona. Für seine temporäre Installation „Küchenkombinat Dessau“ hat er die Wände dieser Küchenräume 1:1 rekonstruiert und sie, ineinander verschoben, zwischen den Säulen des ehemaligen Küchengebäudes im Georgengarten wieder errichtet. Von diesem Bauwerk ließ der Krieg nicht mehr als den Portikus stehen – der vielfach und irrtümlich für eine künstliche Ruine gehalten wird, von denen es im näheren Umfeld mehrere gibt. Der Titel „Küchenkombinat“ nimmt in seiner Mehrdeutigkeit auch Bezug auf Dessau als einstigen Standort für die Produktion von Küchenmöbeln und Ort, an dem nach wie vor von Gasherde produziert werden.