Andere Ufer – Erkundungen an der Elbe

Die in Halle lebende Künstlerin (1991 in Karlsruhe geboren, 2020 Diplom an der Burg Giebichenstein KHS Halle) erkundete 2022 in Dessau-Roßlau die Elblandschaft.

Die Elbe prägt den Raum zwischen Dessau, wo sie den Park Georgium säumt, und Roßlau mit Hafen und Werft. Miriam Albert war auf beiden Seiten des Flusses unterwegs.

„In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit Prozessen der Wahrnehmung. Ausgangs­punkt sind oft beiläufige Beobachtungen im Alltag, aber auch ganz allgemeine Erfahrungen wie das Wetter oder das Verstreichen der Zeit. Dabei entstehen Zeichnungen, plastische Objekte und Texte. Häufig seriell, ähneln diese immer wieder wissenschaftlichen Untersuchungsreihen oder einer musi­kalischen Notation. Ich binde vage Zustände in einen Rahmen ein, um sie sicht­bar zu machen.

Im Laufe der Jahrhunderte trat die Elbe immer wieder über ihre Ufer. Nicht selten hatte sich, nachdem das Hochwasser zurückging, der Fluss ein neues Bett gesucht. Die Landschaft war dann eine veränderte. Heute ändert sich der Lauf der Elbe aufgrund dichter Besiedelung und moderner Hochwasserschutzsysteme kaum mehr. Für mich als Künstlerin sind die dem Fluss innewohnenden Gestaltungskräfte von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus interessieren mich auch landschaftsgeschichtliche Prozesse im Allgemeinen – in ihrer Schönheit und Grausamkeit. In Zeichnungen gehe ich diesen Formkräften nach und mache mir ihre Prinzipien Langsamkeit und Konsequenz zu Eigen.“ (Miriam Albert)