Jan Meyer-Rogge: Architektur des Gleichgewichts
Vom ursprünglichen Haupteingang des Georgiums kommend, durchquert man die Hauptachse der Anlage vor dem Schloß Georgium. Hier ist barocke Regelmäßigkeit zitiert, deren Symmetrie durch zwei Skulpturen betont wurde. 1997 wurde der Venus gegenüber stehende Apoll durch Vandalismus zerstört. In Reaktion auf dieses Ungleichgewicht wurde der Standort für die dreiteilige Plastik von Jan Meyer-Rogge gewählt: am Rand der Rasenfläche vor dem Schloß Georgium, wo der leere Sockel des Apoll nun wie eine minimalistische Skulptur wirkt.
Drei stehende Stahlwinkel mit gerosteter Oberfläche „fallen“ ineinander, halten sich gegenseitig im Gleichgewicht, so daß sie weder stehen noch liegen. Die Einrichtung dieses „Gleichgewichts“ erfolgte zur Eröffnung des Kunstprogramms am 26. August als Performance des Künstlers in Gemeinschaft mit sechs Helfern, die aus dem Publikum kamen. Den Besuchern erschlossen sich aus Nähe und Ferne immer neue Wirkungen des komplexen Gefüges von Achsen und Proportionen, dazu kamen Veränderungen der Farbigkeit, von Schatten und Lichtkanten mit dem Wandel des Tageslichts und der Jahreszeit.
Rogges Arbeit war Teil des Projekts „Kunst im Georgengarten 2006“.