Beckmann und Buchwald im Georgium
Im Fremdenhaus des Georgiums stellen zwei vom Büro Otto Koch eingeladene Künstler aus.
Seit 2019 widmete sich der Zeichner Matthias Beckmann der Sammlung der Anhaltischen Gemäldegalerie, der Architektur im Park Georgium und der Sanierung des Museums im Schloss Georgium. „Der Druckbleistift, das Zeichenpapier und die Konturlinie sind seine Werkzeuge. Diese geben ihm die Möglichkeit den Moment, die Beobachtung vor Ort, mit wenigen Strichen präzise festzuhalten. Er selber schildert seine Arbeitsweise nicht anders als bei den Künstlern des 19. Jahrhunderts. Genauso reist er an die verschiedensten Orte und hält die für ihn relevanten Momente im Detail und Anschnitt fest.“ (C. Vogt).
Die Anhaltische Gemäldegalerie publizierte Zeichnungen von Beckmann in zwei Malheften: „Blickachsen Das Georgium – Der Park und die Renovierungsarbeiten im Schloss“ und „Die Bilder leben Die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau“ und ermöglicht die Ausstellung.
Kurt Buchwald, Berliner Künstler und Gründer des Amtes für Wahrnehmungsstörung, war im Georgengarten fasziniert vom Ionischen Tempel. Der durch umlaufende Stufen erhöhte Zentralbau ist um eine Mittelachse konstruiert, ein gewölbtes Dach wird von zehn Säulen getragen. Die antiken Vorbilder beherbergten eine Götterfigur.
Im Park des Georgium war keine Skulptur vorgesehen, ein Besucher kann im Mittelpunkt stehen und bei Drehung um 360 Grad die gesamte Umgebung wahrnehmen. Diese Bewegung vollzieht Buchwalds Kamera nach und dreht sich so schnell, bis sich das Bild der Landschaft zu etwas Neuem konstituiert. Den Vorgang dokumentiert das Video Rotation Georgium Dessau. „Das Georgium ist ein Landschaftsareal, das mit seiner Gestaltung und den eingefügten Bauten den Besucher zu einer neuen Ebene der Wahrnehmung führt. Durch die Sichtachsen und die angedeuteten Bedeutungen entsteht ein begehbarer virtueller Raum. Der Ort wird zu etwas anderen, vergleichbar mit einer Simulation, einem Film, der konstruierte Ereignisse aneinander reiht. Das Konzept des Parks weist in die Moderne, der Besucher setzt das Gesehene zu etwas Neuem zusammen.“ (K. Buchwald)
Die Künstler wurden eingeladen von Büro Otto Koch im Kiez e.V., gefördert vom Land Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt und der Stadt Dessau-Roßlau.
Die Ausstellung ist bis 5. Dezember jeden Samstag und Sonntag 12 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei, Zugang entsprechend den Angaben zu Hygienevorschriften am Eingang.
Die Künstler laden ein zum Gespräch am 3. Oktober um 15 Uhr.